Hier findet ihr uns:

 

Johannesschule

(Sporthalle)

Rehfuesstraße 38

53115 Bonn

Telefon:

0228 85 03 13 95 0159 06 32 52 77

 

info@wing-chun-kampfkunst.de

 

Trainingszeiten:

Donnerstag

18:00-21:00 h 

 

 

Von Mai bis September bieten wir einen zweiten Trainingstag im Freien an, Ort und Zeit auf Anfrage.

 

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Fragen & Antworten

Unter der Adresse sifu@wing-chun-kampfkunst.de könnt ihr Fragen zum Wing Chun im allgemeinen, zu unserem Training und zu unserem Verein stellen.

 

Martin K., Kiel:

 

Ich habe bereits drei Jahre Wing Chun bei ... trainiert und würde gerne bei Ihnen weitermachen, weil ich in Bonn studieren will. Wie lange würde eine Lehrerausbildung dauern?

 

SiFu:

Sie möchten jetzt wahrscheinlich hören: drei Jahre, vier Jahre, fünf Jahre. Viele Schulen würden Ihnen eine solche Antwort geben. Aber in Wirklichkeit ist es doch so, dass ich gar nicht wissen kann, wie bewegungstalentiert Sie sind, wie gut Ihre Auffassungsgabe ist und wieviel Zeit Sie ins Training (und zwar nicht nur in den Unterricht, sondern in Ihre eigene Übung) investieren wollen. Davon hängt schließlich ab, wie schnell Sie vorankommen. Lehrer sind Sie, wenn Sie das Wing Chun verstehen, es erklären und in die Praxis umsetzen können. Das wird in der Regel nach ein paar Jahren intensiven Trainings der Fall sein. Aber einen festen Zeitraum kann man nicht angeben.

 

 

Klaus W., Bonn:

Wie oft pro Woche muss ich trainieren, und wie lange dauert es, bis ich gut bin?

 

SiFu:

Wie oft? So oft wie möglich! Wenn es wirklich dein Ziel ist, gut zu werden, ist der Gruppenunterricht zweimal die Woche eine ausreichende Instruktion, aber du musst mehr machen: deine Formen, Schritte, Wendungen üben, deine Angriffswaffen - Fauststöße und Tritte - schärfen, deinen Körper geschmeidig halten. Am besten ist es, du findest in der Gruppe einen Trainingspartner, mit dem du privat weiterüben kannst. Wie schnell du dann gut wirst, hängt davon ab, wieviel du tust. Du wirst selber merken, wann deine Bewegungen zu funktionieren beginnen. Der Lehrer macht dann nur noch Feinkorrekturen.

 

 

Ingo R., Niederkassel:

Gibst du auch Einzelunterricht, damit man seine Fähigkeiten optimieren kann?

 

SiFu:

Klar, Einzeltraining ist auch möglich. Es ersetzt aber nicht den Gruppenunterricht, weil nur er die Möglichkeit bietet, mit wechselnden Partnern unterschiedlicher Qualität Erfahrungen zu sammeln. Einzelunterricht ist jedoch eine gute Möglichkeit zur Verfeinerung; er hilft, schneller voranzukommen.

 

 

Peter G., Niederkassel:

Ich habe schon viel Positives über eure Schule gelesen und möchte fragen, ob ihr auch Selbstverteidigungs-Kurse anbietet, damit man Wing Chun ein wenig kennenlernen und ausprobieren kann.

 

SiFu:

Für Schnellkurse gilt das gleiche wie für Frauenkurse: wir bieten sie nicht an, weil sie falsche Vorstellungen wecken. Es gibt im Wing Chun keine Abkürzungen! Alles braucht seine Zeit. Wer sich für unser Training interessiert, kann aber jederzeit mitmachen, um herauszufinden, ob es bei uns etwas zu lernen gibt oder nicht.

 

 

Marco P., Bonn:

Gibt es bei euch auch Unterricht, der Frauen/Mädchen in Notsituationen hilft? Suche so etwas für meine Tochter.

 

SiFu:

Ein spezielles "Frauen-Training" bieten wir nicht an. Frauen müssen sich schon durch unser normales Training durchbeißen. Das ist am Anfang nicht immer ein Vergnügen, zumal ein paar Blessuren nicht ausbleiben werden. Es ist aber der einzige Weg, etwas zu lernen, das auch wirklich funktioniert. Mit ein paar Tricks kommt man nicht weit. Vor allem ist es wichtig, dass Frauen sich im Training mit Männern behaupten und nicht nur untereinander üben.

 

 

Uli G., Bornheim:

Ich bin 48 und werde wohl kein großer Kämpfer mehr werden, möchte mich aber trotzdem gern verteidigen können, wenn ich mal in so eine Situation komme. Wäre Wing Chun noch was für mich?

 

SiFu:

Eine gute und eine schlechte Nachricht. Zuerst die schlechte: Selbstverteidigung ist Kämpfen. Zwar wird oft so geworben und trainiert, als gäbe es eine Handvoll Standardangriffe und darauf passende Antworten, die man dann nur noch einüben muss. Aber mit so einem Training kommt man nicht weit. Die eingeschliffenen Bewegungen funktionieren meistens nicht, einfach weil jeder Angriff anders ankommt, jeder Angreifer anders ist, und man wird getroffen, obwohl man doch "die richtige Technik" eingesetzt hat. In Wirklichkeit gibt es unzählige Varianten, die keine Selbstverteidigung erfassen kann. Schade, oder? Jetzt die gute Nachricht: Natürlich kannst du mit 48 noch kämpfen lernen. Man darf dabei nicht an Sportkämpfe denken, wo technische Variabilität, Kondition und Nehmerfähigkeiten eine große Rolle spielen. Dafür bist du in der Tat zu alt. Ein realer Kampf wird aber meistens  innerhalb von Sekunden mit einem brutalen Angriff (oder einem nicht minder brutalen Konterangriff) entschieden. Dabei geht es um Grundfertigkeiten (nicht Techniken!), die man durch Training entwickeln muss, und die Entschlossenheit, sie auch einzusetzen. Das kann man in jedem Alter lernen, selbst wenn man nicht der Sportlichste ist.

 

Azad M., Bonn:

Ihr schreibt, dass Wing Chun 300 Jahre alt ist. Irgendwo habe ich aber gelesen, dass es auch modernes Wing Chun gibt. Bietet ihr das auch an?

 

SiFu:

Nein. Wing Chun ist ein vollständiges Konzept, das heute ebenso funktioniert wie vor 300 Jahren, wenn man es nur konsequent umsetzt. Was manche als "modernes Wing Chun" bewerben, sind Mischungen aus einzelnen Bewegungen, die aussehen wie Wing Chun, und anderen Techniken, oft aus dem Jiu-Jitsu, Boxen oder Thaiboxen. Diese sind aber mit dem Konzept des Wing Chun unvereinbar. Um das genauer zu erklären: Ich kann zwei Stile mischen, die in unterschiedlichen Distanzen arbeiten, also zum Beispiel Boxschläge mit Karatetritten. Das geht, und so ist ja das Kickboxen entstanden. Ich kann aber nicht Boxen mit Wing Chun kombinieren. Beides ist Faustkampf, erfordert also ungefähr dieselbe Distanz, aber Boxschläge passen nicht zur Körpermechanik des Wing Chun. Die Kraftentwicklung im Wing Chun ist völlig anders. Umgekehrt sind Bewegungen, die aus dem Wing Chun geklaut sind, absolut wertlos, wenn man sie einsetzt wie eine Boxdeckung. Genau das wird aber gemacht, und zwar von Leuten, die weder vom Boxen noch vom Wing Chun eine Ahnung haben. "Modern Wing Chun" ist nur ein Werbetrick, man sollte sich mit sowas nicht weiter beschäftigen.

 

Johann W., Bonn:

Lerne ich bei euch im Gruppenunterricht auch die höheren Formen - oder nur die ersten beiden?

 

SiFu:

Du lernst im Gruppenunterricht alles, was du brauchst, um Wing Chun praktizieren zu können. Es gibt keine "höheren Formen", alles gehört zusammen. Manches lernt man früher, manches später, aus didaktischen Gründen. Ein talentierter Anfänger sollte aber schon nach ein paar Monaten erste Holzpuppenübungen machen. Wer gut stehen und sich gut bewegen kann und eine gewisse Stabilität mitbringt, kann sicherlich nach einem Jahr mit dem Langstock beginnen. Das Langstocktraining erzeugt eine Ganzkörperspannung, die für die Energieentwicklung der waffenlosen Bewegungen ungemein nützlich ist, warum es also zurückhalten? Das sind Beispiele. Wing Chun ist kein Stufenbau, wo eines höher ist als das andere, sondern das eine hilft, das andere zu entwickeln, und umgekehrt.

 

Philipp M., Sankt Augustin:

Ich habe in einer anderen Schule den 8. Schülergrad, komme aber ohne Privatunterricht nicht mehr weiter. Könnte ich bei euch weitermachen?

 

SiFu:

Zunächst einmal, Prüfungen und Schülergrade sind bei uns nichts wert. Es kommt darauf an, was du kannst. Du trainierst wahrscheinlich seit zwei oder drei Jahren und solltest eigentlich ganz gute Grundlagen haben. Erfahrungsgemäß müssen wir da aber immer noch einiges nacharbeiten, weil unser Wing Chun einfach anders ist als das, was du bisher gelernt hast. Grundsätzlich kannst du natürlich bei uns weitertrainieren.

 

 

Stephan F., Bonn:

Gibt es in eurem Wing Chun auch Bodenkampftechniken?

 

SiFu:

Nein, es gibt keine Bodenkampftechniken. Wing Chun bezieht die Kraft seiner Bewegungen aus den Ständen, Wendungen und Schritten. Es ist klar, dass diese in Bodenlage nicht mehr ausgeführt werden können. Am Boden kann man nur noch ringen. Wer sich für Bodenkampf interessiert, ist im brasilianischen Jiu-Jitsu oder eben in Ringervereinen sicher besser aufgehoben als in Schulen, die irgendwelche ausgedachten Drills als "Wing-Chun-Bodenkampf" verkaufen. Bei uns ist es ganz eindeutig: Wir haben keinen Bodenkampf, sondern wir wollen ihn vermeiden.

 

Nachfrage:

Aber ist denn Bodenkampf nicht wichtig für die Selbstverteidigung?

 

SiFu:

Die Bedeutung des Bodenkampfs für die Selbstverteidigung wird ganz klar überschätzt. Nahezu alle Straßenkämpfe beginnen in enger Distanz und werden in Sekundenschnelle mit einer Handtechnik entschieden - nicht am Boden, nicht mit Tritten, nicht mit Waffen. Wenn du am Boden landest, so nicht deshalb, weil du von einem Bodenkämpfer angegriffen wirst (das wird wohl eher selten der Fall sein), sondern weil du in der Rangelei das Gleichgewicht verlierst. Auf dieses ganze Schubsen, Festhalten, Zerren, Werfen usw., das dich die Balance kostet, haben wir aber gar keine Lust, und wir trainieren so, dass wir das verhindern können. In Wettkämpfen, wo der Bodenkampf gesucht wird, sieht die Sache natürlich anders aus, aber das ist nicht unser Gebiet.

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© Michael Schweitz